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Geistliche Musik
Henry Purcell Blow up the trumpet in Sion. Anthem für neunstimmigen gemischten Chor und Basso continuo, Z 10 Tessa Bonner, Sopran Patrizia Kwella, Sopran Kai Wessel, Countertenor Paul Agnew, Tenor William Kendall, Tenor Peter Kooy, Bass Collegium Vocale Gent Orchester des Collegium Vocale Leitung: Philippe Herreweghe Gottfried August Homilius Siehe, der Herr kömmt mit vielen tausend Heiligen, HoWV II.3 Hanna Herfurtner, Sopran Georg Poplutz, Tenor Mauro Borgioni, Bass Kölner Akademie Leitung: Michael Alexander Willens Tomasz Adam Nowak Advents-Suite in 6 Sätzen Tomasz Adam Nowak, Orgel der St. Lamberti-Kirche, Münster Johannes Brahms O Heiland, reiß die Himmel auf Motette für gemischten Chor, op. 74, Nr. 2 Chor des Bayerischen Rundfunks Leitung: Peter Dijkstra
Am Sonntagmorgen
Religiöses Wort Wegbereiter - Johannes der Täufer Von Pfarrerin Angelika Obert Evangelische Kirche
Essay und Diskurs
Der Wolf und wir Von Wiebke Hüster Wie kein anderes Tier ist der Wolf eine Projektionsfläche für menschliche Ängste einerseits, für die Sehnsucht nach der Natur andererseits. Seit der deutschen Wiedervereinigung ist die Ansiedlung des Wolfs ein gesamtdeutsches Renaturierungsprojekt. Wölfe sind in unseren dicht besiedelten Landschaften zum Symbol eines hoffnungsvollen "Zurück zur Natur" geworden. Etwa 1.600 Wölfe gibt es in Deutschland mittlerweile, wahrscheinlich sogar mehr. Die Ausbreitung vor allem in Ostdeutschland zeigt mittlerweile, dass Wölfe keine Wildnis brauchen, um sich gut zu vermehren. Die für die eigentlich scheuen Wölfe nutzbaren Gebiete in Deutschland sind besetzt, sodass sich die Nachkommen immer stärker in menschlich genutzte Gebiete ausbreiten. Mittlerweile kommt es beispielsweise zu rund 4.000 gerissenen oder verletzten Nutztieren pro Jahr. Wölfe kommen also in unseren unterschiedlich genutzten Kulturlandschaften so gut zurecht, dass der Herdenschutz immer wichtiger wird. Die tierischen Jäger müssen gegebenenfalls selbst bejagt werden. Dabei geraten auch Natur- und Tierschutz miteinander in Konflikt. Tatsächlich haben die EU-Mitgliedsstaaten mittlerweile beschlossen, den Schutzstatus des Wolfs in der sogenannten "Berner Konvention" von "streng geschützt" auf "geschützt" herab zu stufen. Aber wie kann es eine sinnvolle Jagd zum Schutz von Menschen und Nutztieren geben, ohne dass der Wolf erneut vertrieben oder gar ausgerottet wird? Wiebke Hüster ist seit mehr als zwei Jahrzehnten die Tanzkritikerin der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung". Sie berichtet auch im Deutschlandradio über die aktuellen Entwicklungen dieser Kunstform in all ihren Facetten. 2017 hat sie ihre Liebe zur Natur zum neuen Thema in der Zeitung entwickelt. Für das Feuilleton schreibt sie seitdem Essays über Wald, Wild, Landwirtschaft und Jagd. Ihre aktuelle neue Serie heißt "Zurück zur Natur". Sie verbringt viel Zeit draußen und im Gespräch vor Ort mit den Berufsjägern, Förstern, Landwirten und Wissenschaftlern ihres über die Jahre gewachsenen Experten-Netzwerks. Die 57-Jährige ist Mutter von drei Kindern und lebt in Frankfurt am Main.
Gottesdienst
Übertragung aus der Kirche Mater Dolorosa in Aue Zelebrant: Pfarrer Przemek Kostorz Katholische Kirche
Zwischentöne
Musik und Fragen zur Person Der Schriftsteller Lukas Rietzschel im Gespräch mit Marietta Schwarz Geboren 1994 im sächsischen Räckelwitz, lebt Lukas Rietzschel heute in Görlitz. Sein Debütroman "Mit der Faust in die Welt schlagen" schlug 2018 hohe Wellen. Seither gilt er als Beobachter gesellschaftlicher Veränderungen in Ostdeutschland.
Rock et cetera
Die rheinischen Barden 40 Jahre Heavy Metal von Blind Guardian Von Tim Baumann Geboren aus dem Speedmetal der 80er-Jahre hat die Band Blind Guardian im Lauf von vier Jahrzehnten quasi ihr eigenes Genre begründet: Mit schnellen, melodischen Gitarren auf breiten Klangflächen, vor allem aber mit ihrer Vorliebe für bombastische Arrangements samt heroischem Gesang und Chorsätzen hat die Band aus Krefeld und Meerbusch viele Nachahmer und vor allem weltweit Millionen von Fans gefunden. Das breite musikalische Pathos von Blind Guardian wurzelt in den Texten von Sänger Hansi Kürsch: Die erzählen auf epische Weise vom Kampf zwischen Gut und Böse, beziehen sich auf Klassiker wie J.R.R. Tolkiens "Der Herr der Ringe", Stephen Kings "Der dunkle Turm" oder Frank Herberts "Dune". Aus dieser Lyrik, verbunden mit elegischen Melodien und schweren Gitarren-Riffs schafft die Band ihren fantastischen Sound.
Forschung aktuell - KI verstehen
KI verstehen - Der Podcast über Künstliche Intelligenz im Alltag
Feature
Gedankenverbrechen in Belarus Wenn Dystopien lebendig werden Von Inga Lizengevic Regie: die Autorin Mit: Franz Hartwig, Andreas Döhler, Elvis Clausen, Catherine Stoyan, Daniel Sellier, Inka Löwendorf, Yuri Förster, Svenja Liesau, Hansa Czypionka, Anastasia Gubareva, Konstantin Bez und Inga Lizengevic Ton: Jean-Boris Szymczak Dramaturgie: Katrin Moll Produktion: Deutschlandfunk Kultur 2022 - gefördert durch die Film- und Medienstiftung NRW Das belarussische Staatsfernsehen agitiert in Hass-Sendungen gegen jeden, der nicht hinter Machthaber Lukaschenka steht. Verhaftungen finden willkürlich statt, gefoltert wird im Verborgenen. Orwells Dystopie "1984" ist in Belarus Wirklichkeit geworden. "Bald werden sie in unsere Köpfe klettern und schauen, welche Gedanken wir haben. Und für diese Gedanken werden sie uns einsperren", meint Natalia Dulina, die ihre Professur an der Linguistischen Universität wegen der Teilnahme an Protesten verloren hat. Mittlerweile muss man in Belarus gar nicht mehr an einer Demonstration teilnehmen - es reicht, mit dem Gedanken daran zu spielen. Likes oder Reposts in den sozialen Medien, Wäsche in weiß-rot-weißer Farbfolge auf der Leine: alles Gründe für Verhaftungen und Gefängnisstrafen. Machthaber Lukaschenka sagt: "Man wird nicht zum Präsidenten gemacht, man wird als Präsident geboren." In beinahe drei Jahrzehnten hat er ein System aufgebaut, das seine Alleinherrschaft sichert. 2020 hätte ein Wendepunkt werden können, doch nach der Zerschlagung der friedlichen Proteste dreht sich die Spirale der Unterdrückung mit neuer Kraft weiter. Menschen werden verhaftet und gefoltert, Bücher vergraben, das Staatsfernsehen hat auf Hass-Programme umgestellt. Orwells Dystopie "1984" - in Belarus ist sie heute Wirklichkeit geworden. Radijo dokumentikos "Minèiø politika Baltarusijoje. Kai distopija tampa realybe" lietuviø kalba galite pasiklausyti èia. Dieses Feature können Sie hier auch in litauischer Sprache hören, in einer Adaption des litauischen öffentlich-rechtlichen Rundfunks LRT. Inga Lizengevic, geboren in Russland, aufgewachsen in Belarus, Russland und der Ukraine. Sie studierte Theaterkunst in Minsk und Theaterwissenschaft in Berlin und lebt als Theaterregisseurin, Hörfunkautorin und Dokumentarfilmerin in Berlin. Für ihr Feature "Babys für die Welt. Das Geschäft mit ukrainischen Leihmüttern" (Deutschlandfunk/SWR/ORF 2021) wurde sie mit dem Prix Italia 2022 ausgezeichnet. Zuletzt für Deutschlandfunk: "Strafkolonie der Frauen" (2024).
Konzertdokument der Woche
Grundton D-Konzert und Denkmalschutz "Voice'n'Rhythm" Werke von Johann Sebastian Bach, Gustav Mahler, Eric Whitacre u.a. voiceXchange-Quartett des NDR Vokalensembles Elbtonal Percussion Aufnahme vom 8.9.2024 aus der Gedächtniskirche der Protestation, Speyer Am Mikrofon: Jochen Hubmacher Eine spektakuläre Fusion zweier international renommierter Ensembles war beim "Grundton D"-Konzert zum Tag des offenen Denkmals in Speyer zu erleben. Das für seine musikalischen Grenzgänge bekannte Quartett voiceXchange des NDR Vokalensembles traf auf die vier Schlagzeuger von Elbtonal Percussion. Ein Gipfeltreffen der urtümlichsten Instrumente: menschliche Stimme und Schlagwerk. Vokalfarben mischten sich mit Klängen von Gongs, Becken, Trommeln oder Marimbaphon. Werke moderner Vokalkomponisten wie Eric Whitacre oder Jaakko Mäntyjärvi, aber auch die Musik von Johann Sebastian Bach, Robert Schumann oder Gustav Mahler wurden auf ihre perkussiven Qualitäten im wahrsten Sinne des Wortes "abgeklopft". Ein Konzert mit vielen Überraschungsmomenten.